Über das Projekt

Die Idee zu diesem Projekt ist während einer Recherche zu 20 leerstehenden Beschrifteten Rahmen aus der Renaissance entstanden. Als Rahmentypus ist der Beschriftete Rahmen bisher nur in Einzelfällen dokumentiert. Inschriften auf Rahmen sind selten, tauchen aber länderübergreifend überall in Europa auf.
Die verschiedenen Blickwinkel im Bezug auf den Bild-Text Zusammenhang, die inhaltlichen Unterschiede der Inschriften, die Typografie, das Handwerk und die Einbettung in sozialgeschichtliche Entwicklungen gilt es noch ausführlich zu erforschen.  

Tanja Lemke-Mahdavi ist Kommunikationsdesignerin. Seit 25 Jahren arbeitet sie selbständig als Designerin und Projektmanagerin für Unternehmen, Organisationen, Institutionen oder kollaborativ in freien Projekten in Kultur, Wissenschaft und Wirtschaft. Dabei spielt die Typografie immer wieder eine große Rolle in ihrer Arbeit, nicht nur auf Grund der reinen Lesbarkeit, sondern auch als Ausdruck von Individualität und Kommunikation zwischen Menschen. Die Art und Weise wie wir Wörter „einpacken“ sagt viel über uns aus. Über die Typografie geben wir dem Inhalt der Texte Persönlichkeit und Haltung. Innerhalb der letzten Jahre entwickelte Sie Prozesse und Produkte, Publikationen gleichzeitig analog und digital zu veröffentlichen. 

Zu Rahmen hat Tanja Lemke-Mahdavi eine sehr persönliche Beziehung. Sie wuchs mit hunderten von leeren antiken Rahmen im Geschäft ihrer Eltern auf, verbrachte Ferien auf Geschäftsreisen in ganz Europa, restaurierte Rahmen als Teenagerin für ihr erstes Taschengeld und lernte museale Kunstwerke hautnah kennen ohne Berührungsängste. Mit den Beschrifteten Renaissancerahmen beschäftigt sich Tanja Lemke-Mahdavi seit Jahren. Erst aus Liebe zur Typografie, später aus der Begeisterung über die „Geschichten“, die die Bilder, Rahmen und Inschriften erzählen.  

Hinter diesem Projekt steckt ein Netzwerk von Rahmenspezialist*innen, Restaurator*innen, Kurator*innen und Künstler*innen. Alle tragen Sie dazu bei, immer wieder neue Aspekte zu erforschen, das Wesentliche vom Unwesentlichen zu unterscheiden, zu ermutigen und weiterzumachen. 

Die Recherche zu diesem noch wenig dokumentierten Rahmentypus ist Anlass zu dieser Website und dem Aufruf nach Kollaboration. Denn die Themen sind so vielfältig und umfangreich, dass es jeweiliger Spezialisten bedarf. Wir suchen weitere Interessierte aus den Bereichen Kunstgeschichte und Kunstwissenschaft, Kulturwissenschaft, Epigrafik und Religionswissenschaft.